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Geschichte Krakaus

Frühes Mittelalter
966 - 1370
Krakau ist Hauptstadt des
polnischen Königreiches

Das Goldene Zeitalter
1386 - 1572
Blüte zur Zeit der Renaissance

Wahlkönige und polnische Teilungen
1572 - 1795
Polen verschwindet von der Landkarte

Die K&K-Monarchie
1795 - 1918
Drittgrößte Stadt des Habsburger-Reiches

Erster und Zweiter Weltkrieg
1914 - 1945
Kurze Zeit der Demokratie,
dann der Terror der Nazis

Der Sozialismus
1945 - 1989
Stagnation und Protest unter Sowjetherrschaft

Nach der Wende
1989 - heute
Der mühsame Weg zur Marktwirtschaft

Der Sozialismus

"Kommunistische Herrschaft paßt zu Polen wie der Sattel auf eine Kuh", soll Stalin einmal gesagt haben. Und vielleicht leitete die polnische "Solidarnosc" das Ende der Sowjet-Herrschaft über Osteuropa ein.

Krakau galt wegen seiner geistigen, religiösen und kulturellen Traditionen bei den Sozialisten als bourgois-dekadent. Als proletarischer Gegenpol wird in den 50er Jahren das riesige Stahl-Kombinat Nowa-Huta 12 km östlich von Krakau aus dem Boden gestampft, nachdem das bürgerliche Krakau bei Wahlen gegen die Sozialisten gestimmt hatte. Die Emissionen richten an den historischen Gebäuden der Altstadt noch heute schwere Schäden an.

Trotz der Modernisierungsversuche der Kommunisten - beispielsweise hatte jeder Krakauer einen Anspruch auf 5 Quadratkilometer Wohnfläche - wehrten sich die Polen gegen die sowjetrussische Gängelung. 1956 kam es auch in Polen zu einem Aufstand - die politische Führung reagierte mit einem Stopp der Verstaatlichung der Landwirtschaft. Es kam zu einer gewissen Liberalisierung der "Meinungsäußerung" - in Krakau arbeiteten der KOmponist Krzysztof Penderecki, der Theatermacher Tadeusz Kantor und der Filmemachter Andrezj Wajda. Roman Polanski hingegen verließ Krakau im Jahre 1962.

Der Widerstand der Krakauer gegen das Regime blieb ungebrochen. In den Nachjahren von 1968, das auch in Krakau Studentenproteste sah, verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage. Polen nahm westliche Kredite in Anspruch. Der katholischen Kirche durfte eine Wochenzeitung herausgeben, die "keiner nennenswerten Zensur unterlag" (Gawin, S. 37. Name der Zeitung: Tygodnik Powszechny). Mehr und mehr wird die Kirche zur Gegenmacht. Der spätere Papst und damalige Bischof Karel Wojtila arbeitet eng mit den oppositionellen Kreisen der Kirche zusammen.

Als Karel Wojtila nach seiner Wahl zum Papst im Juni 1979 Polen besucht, versammeln sich bei Krakau auf den Blonia-Wiesen mehr als eine Million Menschen. "Habt keine Angst" ruft der Papst der Menge zu. Die darauffolgende Protest- und Streikwelle mündet in die Gründung von "Solidarnosc" auf den Dockgeländen Danzigs. 1981 wurde das Kriegsrecht über Polen verhängt. Sanktionen der westlichen Staaten folgten. I wirtschaftlicher Not ließt die Führung liberale, marktbezogene Reformen zu und trat im Jahr 1986 sogar dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bei.
Im Mai 1988 jedoch geht das Regime mit Waffen gegen streikende Arbeiter in Nowa Huta vor. Doch die Militärregierung lenkt ein. 1989 finden die ersten freien Wahlen statt, die von Solidarnosc gewonnen werden. Das bedeutet das Ende des sozialistischen Systems.

 

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