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Grodzkastraße

Die Grodzka führt als Fortsetzung des Königswegs die Verbindung her vom Rynek nach Süden zur ehemaligen Stadtmauer. Sie ist nach Isabel Gawins Reiseführer eine der "lebhaftesten Einkaufsstraßen Krakaus". Aber - südlich des Dominkanerplatzes - wird's kirchlich-klerikal.

Am Wege liegt die Franziskanerkirche sowie in der Nähe des Allerheiligenplatzes die Dominikanerkirche (der vorgelagerte Dominikanerplatz stellt die Verbindung zum Allerheiligenplatz her). Gawin weist auf das Harmonische der Straße hin: "ein organisches Ganzes."
Die Dominkanerkirche stammt aus der Zeit der Frühgotik, erbaut vom Orden der Dominkaner, deren Mitglieder noch heute in Kutten durch das Gotteshaus wandeln.Von der originalen Bausubstanz sind nur noch Seitenkapellen erhalten, nach einem Brand wurde die Kirche im neogotischen Stil wieder aufgebaut.
Zu sehen ist die Grabplatte aus der Werkstatt Veit Stoß'' (der den berühmten Altar in der Marienkirche schuf) für den italienischen Humanisten Filippo Buoanaccorsi, Berater Königs Kaimir IV, bekannt unter dem Namen Kallimach. Sehenswert sei auch die Kapelle Mater Dolorosa sowie die Grabkapelle der Zbaraskis.

Isabel Gawin macht auf sehenswerte Bürgerhäuser aufmerksam: Nr. 32 mit einem Löwenemblem, Haus Nr. 38 mit "Elefant", das Stadnicki-Palais in der Nr. 40 im Neorokoko-Stil, aus dem frühen 19. Jahrhundert. Am Haus Nr. 41 erinnere eine Plakette an Veit Stoß: "acht Kinder wurden in diesem Haus gezeugt" Haus Nr. 53 beherberge seit 1403 das Collegium Juridicum, sehenswert sei der von Arkaden gesäumte Innenhof.

Die Barock-Kirche Peter und Paul liegt ebenfalls and der Grodzkastraße: im Innern "düster-dunkle Atmosphäre". schwarzer Marmor, eine Kuppel, durch die sich die Sonne zwänge - eine "reaktionäre Antwort auf die Ideen der Reformation" Fertiggestellt wurde die Kirche im Jahre 1597, finanziert vom Jesuitenorden, Architekt war Giovanni Maria Bernardoni. Vorbild war die kurz zuvor errichtete Kirche Il Gesù in Rom. In der Kirche wurde dem Hofprediger Königs Sigismund III, Piotr Skarga (1536 - 1612) ein Denkmal errichtet. Bei Gawin kann eine Kostprobe seiner gegenreformatorischen Predigten nachgelesen werden. Beim Bau der Kirche seien Baufehler aufgetreten und die Konstruktion habe teilweise wieder abgetragen werden müssen. Architekt war Giovanni Travano, fertiggestellt wurde die Kirche im Jahre 1619. Die Apostelfiguren vor dem Portal stammen aus dem Jahr 1723.

Aus dem 12. Jahrhundert stammt die Andreaskirche, eines der wenigen Monumente, die den Mongolensturm von 1241 überstanden: "Die alte Bausubstanz wird nicht verdeckt, sie ist wichtiges Gestaltungselement."

Eine weitere bei Gawin erwähnte Kirche ist die Martinskirche, die seit 1816 der Evangelisch-Augsburgischen Gemeinde gehört.