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Stanislaw Lem

Stanislaw Lem starb im Alter von 84 Jahren am 27. März 2006 in einer Klinik in Krakau.

Stanislaw Lem gehört wohl zu den bekanntesten Schriftstllern der Weltliteratur. Film-Fans ist vielleicht die Verfilmung seines Romans "Solaris" bekannt.
Der Schriftsteller gilt als Science-Fiction-Autor, aber auch als Philosoph und Essayist. Vielleicht typisch "polnish-katholisch" ging es ihm aber nicht um Technik und Macht, um die Eroberung noch unbekannter Welten, sondern um den Menschen und seine Existenz.
Wer den meditativen Film "Solaris" gesehen hat, weiss, dass dieser das Gegenteil eines Kriegsfilmes ist. Der Abbbau von Eisenerz auf Jupitermonden mittels intergalaktischer Transporter ist jedenfalls kein Thema für Lem.
Ganz im Gegenteil polmisiert Lem gegen die Hybris des Menschen, der sich gerade durch technische Erfolge immer mehr Macht anmaßt, die früher Gott vorbehalten blieb. "Macht euch die Erde untertan" - vielleicht hat ein religiös inspirierter Lem den Schauplatz seiner Romane nur deshalb ins Weltall verlagert, um einen Widerspruch seiner Kritik an den Auswüchsen zu vermeiden, die eine Umsetzung dieses alttestatmentarischen Gebots in der heutigen Zeit zeigt.
Wie sehr es Lem um das Lebendige ging, zeigt sein Roman "Solaris" aus dem Jahre 1961, in dem Raumfahrer einen Planeten entdecken, der kein Ding ist, sondern ein Lebewesen - eine an "Gullivers Reisen" (gewissermaßen ein Roman aus der Frühzeit der Industrialisierung) erinnernde Parabel auf die Menschen,
die einem frisch Betretenen, neu Eroberten Qualitäten zuschreiben müssen, die sie bis dahin als an sich einzigartig auffassten: auch die Erde, auf der wir leben, ist die Erde, von der wir leben und ist die Natur, die Leben hat "so wie du und ich".

Stanislaw Lem wurde am 12. September 1921 in der Ukraine geboren, in Lemberg, das heute auf russissch "Lviv" bzw. "Lvow" genannt wird - früher Teil der K.u.K-Monarchie der österreichischen Habsburger war. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, 1939, hatte Lemgerade sein Abitur abgelegt und in Lemberg ein Medizinstudium begonnen. Während des Kriegs arbeitete Lem als Automechaniker. 1945 zog er nach Krakau, setzte dort ab 1948 das Medizinstudium fort. Mieczyslaw Choynowski, zu dieser Zeit Leiter des Krakauer Konservatoriums für Wissenschaftslehre, ermöglichte ihm ein "ein umfassendes Privatstudium in den Fächern Physik, Biologie, Kosmologie und Philosophie" (Quelle: Online-Ausgabe des Südkurier vom 28.3.2006). Kurze Zeit nur war Lem Arzt am Krakauer Naukozncze-Krankenhaus, gab seine Stelle auf und arbeitete als freier Schriftsteller, der auch wissenschaftliche Beiträge schrieb. Lems erster Roman "Hospital der Verklärung", kam auf den Index des kommunistischen Regimes. Zuletzt erschien auf Deutsch "Das Geheimnis des chinesischen Zimmers". Seit 2004 war Lem Mitglied der Berliner Akademie der Künste.