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Kleparz - nördlich des Zentrums

Das Viertel nördlich des Zentrums exisitiert bereits seit dem12. Jahrhundert. Sie enstand zwischen zwei Handelsstraßen: heute die Dluga und die Warszawska-Straße. Kasimir III verlieht 1366 den Bürgern das Stadtrecht - sie sollte "Florenz" heißen. Doch verwehrten sich die Bewohner gegen eine solche Umbenennung. Isabel Gawin, die in ihrem Reiseführer das Viertel beschreibt, berichtet, daß das Stadtzentrum Rynek Kleparski noch heute einer der beliebtesten Straßenmärkte sei. Der Rynek Kleparski ist aber auch Anfangspunkt des "Königswegs". Die nicht befestigte Stadt wurde mehrmals zerstört: 1578 von den Habsburgern, 1655 von den Schweden, 1768 von den Konföderierten von Bar. Die heutigen Gebäude stammen vor allem aus dem 19. Jahrhundert.
Der Matejkoplatz war in dieser Zeit das "Aushängeschild" der Stadt. 1877 wurde im Haus Nr. 13 die Schule der Bildenden Künste, ab 1910 Akademie, gegründet. Hier waren tätig: Jan Matejko, Stanyslaw Wyspianski, Tadeusz Kantor und Andrzey Wajda. Im Zentrum des Platzes das Grunewald-Denkmal, das 1910, zum 500. Jahrestag des Sieges des polnischen Heers über den Deutschen Orden bei Tannenberg errichtet.Gestiftet von Ignacy Paderewski, Pianist, Komponist und polnischer Außenminister. Eine monumentale Steinsäule wird von der Reiterstaute des Königs Wladyslaw II gekrönt. Außerdem zu sehen: der verbündete litauische Fürst Witol sowie der getötete Ulrich von Jungingen, Grossfürst des deutschen Ordens. Ggenüber befindt sich das Grabmal des unbekannten Soldaten.

Isabel Gawin beschreibt das Treiben auf dem Straßenmarkt von Kleparz, zu dem man vom Grunewald-Denkmal über die Paderewski-Straße gelangt: "(...) Es riecht nach Hering und Sauerkraut."

An der Nordseite des Matejkoplatzes befindet sich die Florianskirche, errichtet zur Barockzeit. Die Reliquien des heiligen Florians waren 1134 nach Kleparz überführt worden. In der Floreianskirch wurden die Leichname der Könige aufgebart, bevor die Särge "auf dem Königsweg" zur Wawel-Kathedrale getragen wurden.

Aufmerksam macht Gawin auf die bei der Florainskirche beginnende Warszawskastraße, die zur Technischen Universiät führt, zuletzt als Straße des 29. Novembers. Hier befindet sich der parkähnlich Rakowicki-Friedhof, auf dem Jan Matejko, Karol Szmanowski, Tadeusz Kantor begraben liegen. Am 1. November sei dieser Friedhof ein "riesiges Lichtermeer."