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Geschichte Kaliningrads im Überblick

1255 errichteten Ritter des Deutschen Ordens auf einem Hügel an der Pregel, an dem Ort einer Siedlung des hier ansässsigen Volksstammes der Pruzzen eine Burg, die zu Ehren des anführenden böhmischen Königs Ottokar II. Königsberg genannt wurde. St. Adalbert von Prag wurde Hauptpatron des Königsberger Doms - ein Märtyrer, der bei einem Christianisierungsversuch von den Pruzzen kurzerhand erschlagen wurde.

Nach dem Verlust der Marienburg 1457 wurde Königsberg die Hauptstadt des Ordensstaates.

Von 1457 bis 1618 war Königsberg Residenz der sogenannten Hochmeister und der der Herzöge von Preußen, ab 1701 Krönungsort der preußischen Könige.

 

Preußen

1525 wurde der Königsberger Ordensstaat in das säkularisierte Herzogtum Preußen umgewandelt. Kurfüst Friedrich Wilhelm von Brandenburg ("großer Kurfürst") die volle Souveränität über das Herzogtum Preußen mit Königsberg und Unabhängigkeit von Russland zu erlangen (Frieden von Oliva 1660).

1701 wurde das Herzogtum zum Königreich Preußen. Friedrich III. krönte wurde im Königsberger Dom zum preussischen König gekrönt.

 

Ostpreußen

Mit der Ausdehnung Preußens wurde das namensgebende Preußen zu "Ostpreußen", Königsberg neben Berlin zur zweiten Hauptstadt. Unter Friedrich dem Großen wurde Ostpreußen Kriegsschauplatz und 1758 von russischen Truppen besetzt.

 

Immanuel Kant
22.4.1724 bis 12.2. 1804. Nach Studium der Philosophie und Theologie war Kant Hauslehrer, ab 1755 Dozent und ab 1780 Professor in Königsberg. In seiner"vorkritischen" Periode befaßte sich Kant mit der Gravitationstheorie Isaac Newtons ("Allgemein Naturgeschichte und Theorie des Himmels" 1755; Kant-Laplacesche Theorie). Aufklärungsphilosophie nach Leibniz und Wolff, dann "kritische" Epoche: z.B. "Träume eines Geistersehers" 1766, später "Kritik der Vernunft" und "kategorischer Imperativ".
Anmerkung des Verfassers: Bei einem Besuch der Grabstätte Kants habe der deutche Außenminister Fischer - so das Nachrihctenmagazin Der Spiegel - auch eine Ausgabe Kants "Praktischer Vernunft" in seiner Brusttasche getragen, darin Unterstreichungen in zwei Farben. Nicht mitgeteilt wurde, welche beiden das waren - rot und gold/gelb vielleicht? Denn zum Beispiel das ethische Gut der geheimen Wahl beispielsweise kann derjenige am besten einschätzen, der sowohl eine kollektive als auch eine Verfassung erlebt, die dem Individuum weitgehende Freiheiten läßt . Diesen Unterschied kennen in Europa viele Menschen - wenn auch nicht 100% der Bevölkerung. Geheime "Farbauswahl" erst ermöglicht, den "Ausgang des Menschen aus seiner SELBStverschuldeten Unmündigkeit" - damit könnte Kant eigenlich ein Fremdverschulden gemeint haben. Sich seiner Vernunft zu bedienen, könnte schlicht heißen, selber nachdenken zu müssen, ohne diese anderen, also der Politik, den Medien, dem Kollektiv zu überlassen. Das heißt aber: "Aufklärung" ist Voraussetzung für freie und geheime Wahlen: der nicht böse und schlechte Mensch sondern unaufgeklärt zwangsläufig "dumme" Mensch kann nur von einer geheimen Wahl profitieren, wenn er über das zu Entscheidende Bescheid weiß. Eine im im besten Sinne "stillen Kämmerlein" getroffene Entscheidung kann nur dann dem Wohle der politischen Gesamtgesellschaft dienen, wenn sie auf einer weitmöglichst aufgeklärten Wissensbasis gestellt wird. Ansonsten dient das Geheime und Frei der Wahl der bestmöglichen Verfolgung eigener Interessen - was von einem Liberalismus tatsächlich in Kauf genommen wird - der dabei aber eine Aufgeklärtheit des Menschen wohl schon voraussetzt bzw. die politischen Entscheidungen auf einen monetären Verteilungskampf begrenzt, dabei vielleicht gar nicht an die Tragweite inzwischen eingetretener Entwicklungen denken kann. Denn währen zu Kants Zeiten grundlegende, überlebenswichtige Fagen schon immer da waren und somit von Ethik und Religion als dauerhaften Institutionen gelöst werden mussten, fallen heute nicht minder langfristig wirksame Entscheidungen der aktuellen Politik - so unterfiel z.B. die Kriegserklärung in bezug auf den Zweiten Weltkrieg gewissermaßen der laufenden Parteienpolitik, führte aber zum Holocaust, zum Einsatz der Atombombe. Heute etwa ist der "Ausstieg aus der Atomenergie" medial betrachtet eine Entscheidung, die in vielerlei Hinsicht - medial etwa - mit z.B. Anhebung oder Senkung von Steuersätzen gleichbehandelt wird. Kein Wunder, dass dies ein Mißtrauen kollektiv veranlager Gsellschaften erregt, die solche Entscheidungen prinzipiell nicht der Vernunft des Individuums überlassen wollen.

1690 wurde der bekannte Mathematiker Christian Goldbach in Königsberg geboren.

1736 begründetet der Mathematiker Leonhard Euler mit dem "Sieben-Brücken-Problem" - gemeint waren die Brücken und Inseln in Königsberg einen neuen Zweig der Mathematik, die Topologie.

 

Kaliningrad wird zum 750. Jubiläum ein Münchhausen-Denkmal erhalten, beauftragt ist der deutsche Bildhauer Georg Petau. Finanziert wird das Denkmal von der deutschen Münchhausen-Gesellschaft. Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen (1720-1797) hatte auf seiner Riese nach Rußland Königsberg besucht.

Königsberg war bis 1945 die Hauptstadt der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reiches, hatte 1939 rund 372 000 Einwohner, 1964 rund 230 000 Einwohner und zählt heute wieder über 300 000 Einwohner.

Vor dem Krieg war es der wirtschaftliche, kulturelle und geistige Mittelpunkt des deutschen Ostens. Bereits im Jahr 1544 wurde die Albertus-Universität ("Albertina") gegründet , an der später Immanuel Kants Philosophie unterrichtet.

Kaliningrad verfügt über ein Theater, eine Oper, Museen, eine Kunstakademie, Rundfunksender, Philharmonisches Orchester.

Gereidesilos, Werften, Maschinenbau prägten das Stadtbild. Weltbekannt war die "Königsberger Bernsteinmanufaktur". Ein 40km langer Kanal verbindet die Stadt mit ihrem Ostseehafen Pillau.

 

Um 1800 gehörte Königsberg mit etwa 60 000 Einwohnern zu den größten Städten in Deutschland (Berlin 170 000, Dresden und Breslau 60 000, Köln, Frankfurt am Main 50.000, Leipzig 40 000, München 30 000).

In den Napoleonischen Kriegen Königsberg ein Rückzugsgebiet der preußischen Armee, nach dem Rußlandfeldzug Napoleons begann hier der Befreiungskrieg (1812 Militärkonvention von Tauroggen zwischen dem preußischen General Yorck und den russischen Befehlshabern).

1860 wurde der Bau der Eisenbahn zwischen Königsberg und Berlin vollendet. Königsberg profitierte von der Neugründung des Deutschen Reiches nach dem Deutsch-Französischen Krieg Bismarcks und zählte 1912 246 000 Einwohner.

Der Versailler Friedensvertrag sah eine Abtrennung Ostpreußens vom Deutschen Reich vor, umfangreiches deutsches Territorium wurde an Russland und auch Rußland übergeben. Die Festungsanlagen Königsbergs wurden geschleift.

Im August 1944 wurde die von britischen Bombern stark zerstörte Stadt von sowjetischen Truppen angegriffen; erst am 9. April 1945 ergab sich die Militärführung der Stadt unter General Otto Lasch.Von der nazionalsozialistischen Propaganda bekannt gemacht wurden die von russischen Soldaten begangenen Grausamkeiten , insbesondere das Massaker in der Gemeinde Metgethen im Februar 1945.

150 000 Königsbergern hatten in der Stadt ausgeharrt, viele starben noch nach Erstürmung der Stadt oder wurden zwangsumgesiedelt; es blieben nur etwa 20.000. Im Juni 1946 wurde Königsberg in Kaliningrad umbenannt (der ehemalige Präsident der Sowjetunion Michail Iwanowitsch Kalinin war kurz zuvor verstorben). In den folgenden Jahren wurden russische Staatsbürger angesiedelt. Königsberg sollte seinen deutschen Charakter verlieren. Auch wurde Ostpreußen zum militärischen Sperrgebiet.

1969 wurden die Schloßruine gesprengt. Das dort errichtete Haus der Räte blieb bis heute unvollendet.

Mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag vom 12. September 1990 verzichtete die Bundesrepublik Deutschland als Voraussetzung zur Genehmigung der Besatzungsmächte zur Wiedervereinigung auf alle Gebietsansprüche östlich der Oder-Neiße-Linie und erkannte damit Kaliningrad als zur Sowjetunion gehörend an.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kaliningrad

 

Im Jahre 2005 feierte Kaliningrad sein 750jähriges Bestehen und gleichzeitig den 60. Jahrestag des "Sturmes auf Königsberg" (offizielle russische Feier am 6. Juli 2005).

Zur Diskussion "60 Jahre Sturm auf Königsberg. 750 Jahre unsere Stadt" erschien ein Artikel in der Wochenzeitung Die Zeit. Rußland wolle der Stadt anläßlich des Jubiläums 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Es gebe eine russische Bürgerinitiative "Pro Königsberg", die eine Rückbenennung der Stadt fordere. Es geht um die zu Sowjetzeiten erfolgte "Taufe" der Stadt auf den Namen eines Politikers: Michael Kalinin, 1875 bis 1946, war Redakteur der Prawda, Mitarbeiter Lenins und Stalins. Nach 1919 Vorsitzender des ZK der KPdSU und Staatsoberhaupt der UdSSR. Mit seinem Namen getauft wurde im Jahr 1931 auch die Stadt Twer, an der Mündung des Flusses Twerza in die Wolga, ca. 400 000 Einwohner, 1181 gegründet und bis 1485 selbständiges Fürstentum, heute ein Industriezentrum.

Bei "Wikipedia" sind bekannte in Königsberg geborene Personen aufgezählt, u.a.:


Fritz Goerdeler, Stadtkämmerer und beteiligt am Attentat auf Hitler am (20. Juli 1944)
Herta Heuwer, Erfinderin der Berliner Currywurst (4.09.1949)
David Hilbert, Mathematiker
Käthe Kollwitz, Künstlerin
Alexei Leonow, Kosmonaut, bewegte sich als erster Mensch frei im Weltraum
Viktor Pazajew, Kosmonaut, verglühte am 30. Juni 1971 bei der Landung der Raumkapsel Sojus 11
Ljudmila Putina, Ehefrau des russischen Präsidenten Wladimir Putin
Leah Rabin, Ehefrau von Jizhak Rabin

 

 

 

 

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