Viele Bauwerke aus römischer Zeit überstanden das Mittelalter nur deswegen, weil sie zu christlichen Kirchen und Anlagen umgewidmet wurden. So erging es auch dem Reiterstandbild Marc Aurels: weil die Skulptur irrtümlich für ein Abbild des ersten christlichen römischen Kaisers Konstantin gehalten wurde, überstand sie den christlichen Bildersturm. Erst zur Zeit der Renaissance im 16. Jahhundert wurde man sich des antiken Erbes bewußt. Papast Paul III beauftragte im Jahre 1536 Michelangelo mit der Neugestaltung des Capitols, der die antike Statue zum Zentrum seines Entwurfs machte.
Im Gebäudekomplex rund um den Platz befindet sich heute das Museum der Stadt Rom wie er Sitz des Bürgermeisters (im Senatorenpalast). Hier wurden 1955 die Römischen Verträge unterzeichnet, mit denen die Europäische Union - damals EWG, Europäische Wirtschaftsgemeinschaft genannt, gegründet wurden.
Der im Bildhintergrund zu sehende Durchgang führt über Treppen hinab zum Forum Romanum. Blickt man auf diesen Treppen in nordöstlicher Richtung, schweift der Blick über die Ruinen des ehemaligen römischen Staatsgefängnis, in dessen Kerkern zur Zeit Caesars der gallische Häuptling Vercingetorix ermordert wurde und nur wenige Jahrzehnte später wohl auch die Apostel Petrus und Paulus gefangengehalten wurden. Die Treppen auf der Nordseite des Capitols führen hinab zur "Via San Petro in Carcere".