Riga City Guide

Wer glaubt, Riga läge irgendwo hinter sibirischen Wäldern, der irrt.

Riga ist die Hauptstadt Lettlands, eines der drei baltischen Staaten, die jetzt Mitglieder der Europäischen Union sind.

Überblick
und Reisetipps

Sightseeing
die Altstadt gehört zum Unesco -Welterbe

Ausgehen
Cafés, Restaurants und Bars

Übernachten
gute Hotels und Pensionen

Riga ist eine der pulsierendsten Städte im heutigen Europa. Seit der Hansezeit ist Riga einer der wichtigsten Ostseehäfen und Zentrum des internationalen Austausches. Um die Jahrhundertwende nahm es an der rapiden Industrialisierung des Westens teil.

Davon zeugt eine in den Weltkriegen unzerstört gebliebene Altstadt, die zu den besterhaltenen Jugendstil-Ensembles in Europas zählt und deswegen von der UNESCO als Welterbestätte unter Schutz gestellt wurde.

Dass Riga kein Dorf in den russischen Backwoods ist, äßt sich auch an der aktuellen Bürgerbefragung der Stadtverwaltung ablesen. Die Frage lautet: Wie hoch denn nun sollen neue Hochhäuser und Skyscraper hinauf in den baltischen Himmel wachsen dürfen? Mitreißendes Foto dazu beim wohl wichtigsten Internet-Guidefür den Neuen Osten "In Your Pocket".

"The enchanting wooden and stone architecture lends a warm, rough-hewn feel to both bars and chapels and the surrounding forests lend Riga another of its treasures, the amber formed from ancient tree sap."
Time Out

"Zusammen mit Brüssel oder Barcelona zählt die lettische Hauptstadt zu den glanzvollsten Perlen des Jugendstils überhaupt (...) Jedes Haus ist ein echter Hingucker. (...) Riga braucht keinen Vergleich mit anderen europäischen Metropolen zu scheuen. " (Südkurier vom 29.9. 2007)

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Riga gehört jetzt zu den progressivsten Städten Europas. Es ist kein Zufall, dass die Letten - deren Hauptstadt Riga ist - zusammen mit den beiden anderen baltischen Staaten Litauen und Estlatnd nach dem Zerfall der Sowjetunion ganz schnell den Eintritt in die Europäische Union geschafft haben. Riga und Lettland hat eine lange Tradition der Anbindung an den Westen. Nicht erst seit die Koggen der Hanse mit der beginnenden Neuzeit den Hafen von Riga als Brückenkopf für ganz Russland benutzen, schlagen hier die Uhren westeuropäisch. In den Jahrhunderten zuvor wurde das Land als umstrittene Ostprovinz eines deutschen Großreiches eben nicht nur christianisiert, sondern von deutschen Ritterorden zu einer Grenzmark gemacht, die mit Burgen, später Schlösser als unter deutscher Hegemonie gestellt sozusagen gekennzeichnet wurde. An diese ziemlich brutal anmutenden frühe Kolonialpolitik knüpfte dann Hitlers Propaganda und fatale Realpolitik an, von der Riga aber im Gegensatz zu anderen Städten der "Ostmark" verschont blieb. Anders als Königsberg - heute Kaliningrad - bliebt Riga im Zweiten Weltkrieg unzerstört. Und besitzt mit seiner intakten Altstadt eines der besterhaltenen Jugenstilensembles Europas - allein dies schon eine Reise wert. Die Altstadt gehört seit den 90er Jahren zu den von der UNO unter Denkmalschutz gestellten Stätten des Weltkulturerbes.

Unabhänigkeit von Russland erlangten Lettland und Riga im Jahre 1992, also schon kurz nach dem Fall der Mauer. Auch das ein Indiz für die Eigenständigkeit und Westorientierung von Stadt und Land. Lettland ist übrigens kaum größer als Bayern oder Baden-Württemberg und liegt ca. 300 km im Süden des russischen Sankt Petersburg. Vielleicht wollte Zar Peter der Große, der dort oben im Norden die Hafenstadt Petersburg aus dem Moor stampfen liess, es der Stadt Riga gleichtun, die durch ihre Rolle als Handelspartner des Westens früh auch an den Neuerungen von Renaissance und Aufklärung teilnahm. Immanuel Kant - Protagonist der deutschen Aufklärung - lebte in dem kaum 200 km entfernt, südlich gelegenen Königsberg, heute Kaliningrad.

Jugendstilgebäude und Weltkulturerbe - Riga war also um die Jahrhundertwende mit dabei, als Europa industrialisiert wurde. Als Handelsstadt hatte Riga aber kaum mit Schornsteinen und Fabriken zu tun, sondern konnte sich auf Hafen und Austausch verlegen. Das änderte sich natürlich, als sich 1945 der Eiserne Vorgang gegen Westen senkte. Die Sowjets machten Lettland zu einer von Moskau abhängigen Provinz, bedienten sich aber paradoxerweise der lettischen Emsig- und Zuverlässigkeit. Ironischerweise umgabe sich Stalin mit lettischen Bediensteten und wohl nicht zufällig gibt es heute in Riga ein Museum, in dem die Staatskarossen von Sowjetführer ausgestellt werden - bestimmt auch einen Besuch wert. Doch gehört Lettland und die Umgebung Rigas heute zu den industrialisierten Gegenden Europas und hat das Potential, zu einer der modernsten Fertigungsstätten der europäischen Exportindustrie aufzusteigen.

Die neueste Revolution, die Riga bis auf die Grundfesten erschüttern könnte: die Stadt ist zur Destination von Billigfliegern geworden. Eine Invasion der amüsierwütigen jüngsten Generation aus Europa West stehe zu befürchten, meinen die Medien. Schon heute seien die noch niedrigen Mieten und Preise in Cafés und Theatern ein ausschlaggebendes Argument für viele Bohemiens, sich Riga zum Wohnort zu machen. Und nun auch noch die Billigflieger. Manchmal reichten schon 10 Euro für den Einfachflug von Berlin nach Riga - man müsse sich dabei nicht einmal früh anmelden.