Reiseführer Marienbad, Geschichte
Marienbad, Geschichte
Der Ort Marienbad geht auf eine Klostergründung um 1200 zurück. Ein vom böhmischen König mit Ländereien im nahegelegenen Tepler Tal belehnter Adliger gründete den Stift Tepl, nachdem er in einen Mönchsorden eingetreten war - man könnte sagen: "gründete sein eigenes Kloster".
In den folgenden Jahrhunderten geriet die bereits unter den Mitgliedern desTepler Klosters bekannte Heilwirkung der Mineralquellen fast in Vergessenheit.
Erst im Jahr 1765 veranlaßte die österreichische Kaiserin Maria Theresia eine chemische Analyse der Quellen, wenige Jahre nachdem in "wunderbarer" Weise im Jahr 1755 in der Nähe eines Marienbildes einen neue Quelle entsprungen war. Diese Quelle wurde "Marienbad" geannt.
Zu dieser Zeit hatte die Ortschaft nur 21 Häuser, u.a. eine Meierei, eine Schmiede und eine Mühle. Die damals sogenannten "Gesundbrunnen" wurden zu dieser Zeit noch Auschowitzer Quellen genannt. Den Namen Marienbad und die Anerkennung als Kurort erhielt die Ortschaft im Jahr 1808. Ärzte veranlaßten die Errichtung von Badestuben und Kurhäuser.
Im Jahr 1820 war Goethe u Gast. Er verliebte sich hier in ein 19jähriges Mädchen - Ulrike von Lewentzow- , machte ihr einen Heiratsantrag, der auf Ablehnung stieß, schrieb die "Marienbader Elegie":
1865 erhielt Marienbad den Status einer Stadt. Goethe bliebt nicht die einzige berühmte Person, die nach Marienbad reiste. Chopin, Richard Wagner, Gustav Mahler, Sigmund Freud, die Schriftsteller Nestroy und Ipsen waren Kurgäste in dieser Zeit.
1872 wurden die Eisenbahnstrecken nach Eger (an der heutigen deutschen Grenze), nach Wien, Prag und Pilsen eröffnet, im Jahr 1898 die Eisenbahnstrecke nach Karlsbad.
Um 1910, vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, weilten jährlich mehr als 25 000 Kurgäste in Marienbad, 100 Jahre zuvor, um 1810 waren es 1746 Gäste. Von 1870 an (6148 Gäste) verdoppelten sich die Besucherzahlen alle 10 Jahre, bis 1914. Nach dem Untergang der österreichischen k.u.k-Monarchie nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und dem Einmarsch der Roten Armee nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde Marienbad "sozialisiert", die Badeanlagen und Gebäude, die im 19. Jahrhundert entstanden, blieben jedoch erhalten. Marienbad hat derzeit etwa 20.000 Einwohner.
Details zu Geschichte sind zu finden unter: