Danzig, Geschichte

Danzig ist wohl wie keine andere Stadt mit dem Russlandkrieg Hitlers verknüpft. "seit heute morgen 5 Uhr wird zurückgeschossen", so ungefähr dröhnten die Worte Hitlers aus den Volksempfängern, als der Einmarsch der deutschen Armee in Polen schon begonnen hatte.

Danzig wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, die Altstadt im Zentrum nach dem Krieg sorgfältig wieder aufgebaut. 1997 feierte Danzig sein 1000jähriges Jubiläum. Seit 1308 war es Hansestadt und bis zum Jahr 1945 unabhängige "freie Reichsstadt". Der Versailler Vertrag am Ende des Ersten Weltkriegs brachte die Stadt, in der vor allem Deutsche, nicht Polen, lebten, unter das Mandat des Völkerbundes. Hier wurde der Schriftsteller Günter Grass geboren, der als Kind das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte, nach Westdeutschland flüchtete, dort als Bergarbeiter arbeitete, die Romane "Katz und Maus", "Blechtrommel", "Hundejahre" schrieb (die "Danziger Trilogie") und dafür den Nobelpreis für Literatur erhielt.

Einen detailierten Abriss der Geschichte bietet der Online-Reiseführer
Danzig - Stadt am Wasser

"ein Schwarz auf Weiss-Reiseführer" von Brigitte Jäger-Dabek.
997 sei Danzig zum ersten Mal schriftlich erwähnt worden: Bischof Adalbert aus Prag wollte den hier lebenden Stamm der Pruzzen zum christlichen Glauben bekehren, sei von einem pruzzischen Priester namens Kriwe erschlagen worden.
Im 18. Jahrhundert wurde Polen und insbesondere Danzig zum Zankapfel der drei europäischen Kontinentalmächte im Osten Österreich, Preußen und Rußland: erste "Polnische Teilung" 1772 - Danzig wird Preußen zugeschlagen. Der Versailler Vertrag, mit dem der Erste Weltkrieg beendet wurde, brachte Danzig unter polnischen Einfluß - Danzig wurde zum Zankapfel des Nationalismus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden weite Teile Ostdeutschlands Polen zugeschlagen. Danzig lag nun nicht mehr an der Ostgrenze Ostpreussens, sondern wurde zu einer polnischen Küstenstadt, über 300 km von der deutschen Grenze, von der Grenze zu damaligen "DDR" entfernt.
In den 70er Jahren wurden in Danzig die Lebensmittelpreise erhöht. Ähnlich wie zuvor in den 50er Jahren in Ostberlin kam es zu Unruhen. Im Jahr 1970 wurden auf der Danziger Leninwerft mehrere demonstrierende Arbeiter von Soldaten erschossen. Die Vorgänge führten zur Gründer der zunächst illegalen Gewerkschaft Solidarnosc unter der Führung des Werftarbeiters Lech Walesa. Das sozialistische Regime reagierte mit der Verkündung des Kriegsrechts. Mehr als 10 Jahre lang hielt dieser Ausnahmezustand, dann brach das Sowjetregime, der "Eiserne Vorhang" zusammen. Lech Walesa wurde der erste Präsident eines freien Polens.

Einzelheiten zur Geschichte sind auch zu finden unter: www.danzig-online.de/geschichte.html
um 600 nach Chistus: die Goten siedeln an der Weichselmündung
997 der Prager Missionar Adalbert versucht den hier siedelnden Stamm der "Prussen" zum christlichen Glauben zu bekehren. Er wird von einem Priester der Prussen erschlagen

.
1184/85 Gründung des Zisterzienserklosters Oliva. Deutsche Kaufleute lassen sich in Danzig nieder.
1309 der Deutsche Orden bringt Danzig unter seine Herrschaft
1361 Danzig ist Hansestadt
1457 der polnische König Kasimir IV. verleiht Danzig das Große Privileg
1500 - 1700 Goldenes Zeitalter


1793 Zweite Polnische Teilung, Danzig wird Preußen zugeschlagen
1920 der Versailler Vertrag begründet die Freie Stadt Danzig mit Sonderrecht Polens zur Sicherung des Seezugangs. 96% der 400.000 Bewohnern des Gebietes sind deutscher, 3 % polnischer Staatangehörigkeit.

1.9.1939 Beschuss der Danziger Westerplatte und des polnischen Postgebäudes durch deutsches Kriegsschiff. Deutscher Einmarsches in Polen, der Zweite Weltkrieg beginnt.
1945 Die Rote Armee erobert Danzig. Vertreibung und Flucht der deutschen Beölkerung nach Westen.